ELENA KIRCHNER
Selbstbestimmte Wege und Empowerment
Ein breites Lächeln im Gesicht, ein knallorangener Blazer und eine starke Ausstrahlung – schon von Weiten erkennt man, dass Elena Kirchner Selbstsicherheit ausstrahlt. „Mein Wunsch war groß!“, erklärt die App-Entwicklerin. Schon immer sei es ihr Ziel gewesen, etwas zu machen, das einen größeren Impact habe und Mehrwert biete.
„Ich glaube, meine Hürden waren in meinem Werdegang auf jeden Fall der längere Weg, den ich gegangen bin.“
In ihre heutige Position sei sie nicht auf direktem Wege gekommen. ,,Ich glaube, meine Hürden waren in meinem Werdegang auf jeden Fall der längere Weg, den ich gegangen bin“. Doch dieser habe sie schließlich zu der Person gemacht, die sie heute sei. Während sie von ihrem Lebenslauf erzählt, strahlt sie über das ganze Gesicht. Nach ihrer Ausbildung als Gestalterin für visuelles Marketing entschied sie sich, das Fachabitur in Grafik und Gestaltung nachzuholen. Auf ihr erfolgreich abgeschlossenes Fachabitur folgte das Studium in Produktdesign in Aachen. Während ihres Studiums sammelte sie durch ein Praxissemester und Werkstudentenstellen in Start-Ups weitere Praxiserfahrungen, spezialisierte sich auf Textilien und entdeckte ihre Leidenschaft für Kinderartikel. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entwickelte sie das innovative Ordnungssystem „Diolie“ für Kinder ab drei Jahren. Ausgerüstet mit ihrer Thesis fing sie nach ihrem Studium 2017 als Designerin bei einem Start-Up in Düsseldorf an, wo man ihre Idee umsetze. Elena strahlt, als sie ihre Liebe für das Arbeiten in Start-Ups erzählt: ,,Wie cool ist das, dass man eigene Idee einbringen kann und sich ein Team zusammenstellt, das für das gleiche Thema brennt?!‘‘ Auch heute wird das Ordnungssystem weiterhin erfolgreich produziert. 2020 wurde Elena Kirchner hierfür sogar der German Design Award verliehen.
„Wie cool ist das, dass man eigene Idee einbringen kann und sich ein Team zusammenstellt, das für das gleiche Thema brennt?!“
2020 wechselte die Designerin an die Hochschule für Gesundheit in Bochum, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Leitung des Bereichs Design und Marketing im Forschungsprojekt „uma“ übernahm. Über eine Stellenanzeige von Mirjam Peters, ihrer aktuellen Mitgründerin, war sie auf das Forschungsprojekt aufmerksam geworden. Aus diesem heraus entwickelten und gründeten die beiden innovativen Köpfe schließlich gemeinsam mit Jonah Polack das Start-Up Umaversum Reproductive Health GmbH. Gemeinsam mit ihrem Start-Up-Team entwickelt Elena Kirchner heute eine Gesundheits-App, die Schwangere individuell und auf wissenschaftlichen Grundlagen durch die Schwangerschaft begleiten soll, damit sie diese Zeit selbstbestimmt leben können.
Mit der uma-App verwirklicht die Gründerin ihren Wunsch, mit ihrer Arbeit der „vulnerablen Zielgruppe der Eltern“ Mehrwert zu bieten. ,,Was aktuell auf dem Markt ist hat, kein studien- und wissenschaftsbasierten Anspruch - wir wollten das mit uma ändern”. Außerdem biete die App Informationen, die sonst mühsam zusammengesucht werden müssen und beantworte unbequeme Fragen die dem oder der Gynäkolog:in gegenüber oft vermieden werden. ,,Man kennt es ja von sich selber, wenn eine Untersuchung stattfindet, dann wird ein Abstrich gemacht, da fragt man ja auch nicht unbedingt: Warum machen Sie das denn eigentlich, was bedeutet das Ergebnis für mich?“. Hier wolle das Team mit der App Aufklärung leisten. ,,Das Feedback von Nutzerinnen ist, dass sie sich dank uma trauen, nein zu sagen. Das motiviert mich!“, berichtet sie strahlend.
„Was aktuell auf dem Markt ist, hat keinen studien- und wissenschaftsbasierten Anspruch — wir wollten das mit uma ändern.“
So trägt sie zu mehr Selbstbestimmtheit für Frauen bei. – Ein Thema welches der Gründerin am Herzen liegt. Denn auch sie hatte als Frau mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Daher sei es ihr umso mehr ein Anliegen, Frauen darin zu bestärken, ihre Ideen umzusetzen und neue Wege zu wagen. Aus diesem Grund engagiert sie sich neben ihrer Arbeit an der uma-App seit 2022 in dem Projekt Women Entrepreneurs in Science als Mentorin. Dort geht es darum, Frauen aus der Wissenschaft in die Gründung zu begleiten und dabei zu bestärken. ,,Ansonsten bin ich noch im Verein NRWalley im Ressort NRWomen aktiv, hier geht es um die Stärkung des Start-ups Ökosysteme in NRW, und die Stimme für die weiblichen Gründerinnen zu sein.”