SARAH THERESA SCHULTE
Mit Ehrgeiz, Wille und Mut ans Ziel
Niemand hat an ihre Idee geglaubt, doch Sarah Theresa Schulte und ihre Mitgründerin Lara Wagemann haben es allen gezeigt. Wider aller Schwierigkeiten entwickelten die beiden Freundinnen in Rekordzeit eine essbare Beschichtung für Waffelbecher, die in Zukunft Plastikbecher ersetzen soll und bauten ganz nebenbei ihr Startup AllCup auf.
„Wir brauchen mehr Gründerinnen, mehr Frauen, die sich trauen ihre Idee in die Tat umzusetzen.“
Alles ganz einfach? Nein, auf keinen Fall. Die Zahl der Kritiker:innen war damals groß und viele glaubten nicht an das Produkt und an den Erfolg der beiden Gründerinnen. Doch Sarah Theresa Schultes Ehrgeiz und der Glaube an ihre Idee treibt sie zum Weitermachen an. Mit viel Organisationstalent und Eifer experimentierte sie gemeinsam mit ihrer Mitgründerin über zwei Jahre an der Formel für eine nachhaltige Beschichtung für essbare Kaffeebecher.
Angefangen hat alles in ihrer kleinen Küche der Wohngemeinschaft. Denn die Idee zum essbaren Kaffeebecher kam der 26-Jährigen während einer Vorlesungen beim Kaffee trinken. Die Idee ließ die beiden nicht mehr los, in ihrer WG schmiedeten sie die ersten Pläne. Damals studierte Sarah Theresa Schulte noch Wirtschaftspsychologie in Hamm, absolvierte ihr Studium und schloss mit Bravour ihren Bachelor ab.
Die Zeit danach war keine leichte für die junge Unternehmerin. Ihre größte Herausforderung: die passende Work-Life-Balance finden. Jeder ihrer Tage ist vollgepackt mit Arbeit. 80 Stunden pro Woche sind für die Erfinderin Standard. Doch tauschen wolle sie trotzdem mit niemanden. Zu viel Herz, Schweiß und Tränen hat sie bereits in ihr Projekt gesteckt. Doch nicht nur das bringt sie dazu weiterzumachen – auch der Wunsch, es allen zeigen zu können, treibt sie an.
Gerade als Frau müsse sie dafür noch härter arbeiten, als ihre männlichen Konkurrenten.
„Wir Frauen müssen uns noch mehr anstrengen, noch härter arbeiten und mehr Einsatz zeigen, um auf den gleichen Stand, wie männliche Erfinder zu kommen.“
Der Zweifel am Erfolg war groß, viele belächelten sie für ihre Idee. Schließlich forschten einige Unternehmen bereits seit Jahren an der Entwicklung einer solchen Beschichten. In diese Forschung war bereits viel Geld geflossen. Unvorstellbar also, dass Sarah Theresa Schulte und ihr Team aus Münster in nur zweieinhalb Jahren eine derartige Beschichtung tatsächlich erfolgreich entwickeln würden. Von diesen Kommentaren wie „Das kriegt ihr nicht hin. Das wird niemals funktionieren.“, ließen sie sich nicht entmutigen und verfolgten ihr Ziel. Mittlerweile wird AllCup von mehreren Investoren, die an das Produkt und die Gründerinnen glauben, unterstützt. Ein Wandel, der die Unternehmerin stolz macht und der zeigt, dass sie den richtigen Weg gegangen ist.
Mit ihrer Arbeit möchte sie die Welt ein kleines bisschen besser machen und dazu beitragen, dass weniger Plastik verbraucht wird. Im Kampf gegen Umweltverschmutzung, sei es der richtige Weg, Lösungen zu entwickeln, die sich an das Leben der Menschen anpassen, damit diese es letztlich auch annehmen, erklärt die Unternehmerin. Neben Allcup liegt der jungen Unternehmerin besonders am Herzen, mehr Frauen zu motivieren zu gründen. Deshalb unterstützt sie andere Frauen bei Fragen zu ihren Gründungsideen und Problemen im Gründungsprozess. Denn sie ist überzeugt: „Wir brauchen mehr Gründerinnen, mehr Frauen, die sich trauen ihre Idee in die Tat umzusetzen.“