GHITA RAIS
Eine kulinarische Reise um die Welt
Von Fes über Toulouse bis nach Münster führt der Weg von Ghita Rais. Denn all diese Stationen hatten einen Einfluss auf das heutige Leben der jungen Gründerin. Mit gerade einmal 26 Jahren ist sie bereits CEO und Co-Founderin des münsteraner Start-Up Chamsbox. Mit den Chamsboxen, kulinarischen Kochboxen, schickt Ghita ihre Kund:innen aus der heimischen Küche auf eine kulinarische Weltreise. Die Boxen enthalten dabei neben den jeweiligen Rezepten, exotische Lebensmittel, seltene Gewürze sowie feine Pasten.
Ghita führt Chamsbox mit vollem Enthusiasmus, in ihrer Arbeit geht sie auf. Das Gefühl, etwas eigenes zu schaffen und mit ihrem Konzept Menschen zu erreichen, erweckt nicht nur großen Stolz in ihr, sondern auch besondere Freude. Bei der Frage nach dem Gefühl beim Erreichen der ersten Meilensteine ihres Start-Ups strahlt die junge Unternehmerin über das ganze Gesicht. Doch diese Meilensteine erreichte sie nicht allein. Ihren Co-Founder Niklas lernte die gebürtige Marokkanerin im Urlaub kennen. Schnell fanden sie ihre größten Gemeinsamkeiten: beide lieben es, zu kochen und zu reisen. Bei dem ein oder anderen Getränk in einem kleinen Café in Toulouse stellten die beiden fest, dass sie viel zu wenig über die Esskultur des/der jeweils anderen wissen. Daraus entstand schließlich die Vision, mehr Menschen die Ess- und Kochkulturen verschiedener Länder näher zu bringen. Diese Idee ließ beide nicht mehr los, so folgten noch im Toulouse-Urlaub die ersten Planungen für ihre Start-Up-Idee.
Das Unternehmertum lebte Ghita bereits ihr Vater vor. Von ihm lernte sie schon als Kind, dass man sich mit harter Arbeit selbst etwas aufbauen kann. Doch auch die Mutter der Gründerin sei ihr stets ein wichtiges Vorbild gewesen, erklärt sie uns. Von ihr „erbte“ sie ihre Weltoffenheit und Neugierde. Nach dem Schulabschluss wollte die gebürtige Marokkanerin raus in die Welt. Da ihr die französische Kultur schon lange nahe stand und in ihrer Heimat auch viel Französisch gesprochen wird, entschied sie sich ein neues Kapitel anzufangen und zum Studieren nach Toulouse zu ziehen. Dabei bewahrte sie sich stets den Traum, eines Tages – genau wie wir Vater – ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Während des Bachelorstudiums wuchs dieser Traum. Der Wille, etwas eigenes zu schaffen,
Vorbild in der eigenen Familie
Lernt man die junge Unternehmerin kennen, wird schnell klar, dass ihr Wille jegliche Grenzen sprengt. Von ihrem Vater habe sie gelernt, dass nichts unmöglich ist – und danach lebt sie. Mit dieser Einstellung meisterte sie bereits mehrere Hürden in der Gründungsphase von Chamsbox. Ein besonders harter Kampf sei die Beantragung ihrer deutschen Papiere gewesen, erinnert sie sich. Denn um zusammen mit Niklas in Münster das Unternehmen aufzuziehen, waren diese unbedingt nötig. Umso mehr möchte Ghita heute ein Vorbild für alle Frauen auf der Welt sein, die ihren Träumen folgen und für die kämpfen müssen. Obwohl die Gründung eines Unternehmens kein leichtes Projekt ist und viel Arbeit und Motivation kostet, hat Ghita den Spaß an ihrer Arbeit nie verloren. Besonders reize es sie, dass sie dabei jeden Tag etwas Neues lernt, erzählt die Unternehmerin strahlend.
Wenn sie dennoch ab und an mal dem Arbeitsalltag entfliehen möchte, findet sie in ihrer Freizeit Ausgleich beim Lesen, dem ein oder anderen Serienmarathon oder bei ihrer größten Leidenschaft: dem Kochen. Auf die Frage, welche Esskultur ihre liebste sei, hat sie ausnahmsweise auch mal keine direkte Antwort parat:
Nichts ist unmöglich
„Jedes Land hat seine eigene Schönheit, jede Küche seine eigenen Besonderheiten.“
Für ihre Zukunft schmiedet die 26-jährige bereits weitere Pläne. Sie möchte die Chamsboxen noch stärker vermarkten und das Konzept weiter perfektionieren. Der Fokus bleibt dabei jedoch nach wie vor der gleiche: die Vermittlung der Vielfalt der verschiedenen Esskulturen. Allerdings kann sich die Gründerin auch gut vorstellen, sich noch breiter aufzustellen. Ihr Traum sei es, ihre vielfältigen Talente und Interessen in verschiedenen Unternehmen zur Geltung zu bringen, erzählt sie selbstbewusst. Eins steht fest: Ihre Leidenschaft und ihre Neugierde treiben sie an, immer höher hinaus zu wollen – ganz getreu ihres Mottos: „Nichts ist unmöglich!“